Heimisch kaufen - Die Bauern stürmen Graz!
Presseinformation
An 60 Ständen legen die steirischen Bauern „die Karten auf den Tisch" und zeigen uns „wo der Bartl den Most holt". Eine Leistungsschau der bäuerlichen Vielfalt sehen wir in der Herrengasse, im Landhaushof und am Hauptplatz. Graz ist die größte Bauerngemeinde der Steiermark, aber auch jene mit den meisten Konsumenten. Stadt und Land leben in einer Symbiose zueinander.
Faire Erzeugerpreise für Bauern
Wenn heute der Steirische Bauernbund zum dritten Mal seine Bauern zur Leistungsschau in die Genusshauptstadt Graz einlädt, dann steht diese Veranstaltung wohl im Zeichen ständig sinkender Rohstoffpreise bei steigenden Qualitätsanforderungen. Bauernbundobmann Gerhard Wlodkowski fordert europaweit flexible Marktordnungsmaßnahmen und appelliert an den Konsumpatriotismus der Bürgerinnen und Bürger, damit die Bauern weiter ihren Platz in der Lebensmittelproduktion haben und für intakte Lebensräume insbesondere in den Berg und benachteiligten Regionen sorgen können. „Die Sicherung der Lebensmittelversorgung mit besten und gesunden Produkten aus der Heimat und die damit verbundene Erhaltung tausender Arbeitsplätze im Be- und Verarbeitungsbereich ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine wichtige Grundlage zur Erhaltung des sozialen Friedens" sehen Landesrat Seitinger und Landesobmann Wlodkowski eine direkte Verbindung zwischen Wirtschaftskrise und Bauernsterben.
Landeshauptmanmn Stellverrtreter Hermann Schützenhöfer: „Wo Steiermark drauf steht, ist Steiermark drin".
„Unsere weiß-grüne Lebensqualität ist ein großer Wachstumsmarkt: Wohlfühlen, Entspannen, Sinnlichkeit und Genuss sind dabei ganz entscheidende Faktoren" verweist Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer unter dem Motto „mit allen Sinnen wahrnehmen" auf die Bedeutung von Landwirtschaft und Kulturlandschaft auf den Tourismus.
„Die Steiermark hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich als Land der Genusskultur etabliert und hat heute unter Österreichs Bundesländern den Ruf, das „Schlaraffenland" schlechthin zu sein. Reiht sich doch eine herzhafte Köstlichkeit an die andere, ganz zu schweigen von kulinarisch so einzigartigen Leitprodukten wie der Almo, Grazer Krauthäuptel, der Murtaler Steirerkäs oder das Kürbiskernöl" nennt Schützenhöfer nur einige Beispiele.
Steiermark: Land der Genüsse
Die Steiermark hat auf jeden Genusswunsch die passende Antwort - von den Bergregionen bis zum Thermenland, vom Almo bis zum Weinland. Die wunderschöne Kultur-, Natur- und Erholungslandschaft bietet Einheimischen und Gästen eine hervorragende Lebensgrundlage. Die Entscheidung für steirische Spezialitäten ist auch eine Entscheidung für die Lebensqualität unserer Heimat. Diese von unzähligen fleißigen Händen aus allen Branchen geformte „Heimat" können wir nur dann in dieser Pracht erhalten, wenn unsere Bauern, unsere Lebensmittelverarbeiter, unsere Nahversorger, unsere Klein und Mittelbetriebe, also unsere Regionalwirtschaft auch in Zukunft einen angemessenen Preis für ihre Leistungen erzielen kann.
Die Kampagne GENUSS REGION ÖSTERREICH wurde 2005 von Lebensministerium, Agrarmarkt Austria und den Bundesländern zur Stärkung der ländlichen Regionen ins Leben gerufen. Seitdem finden sich 113 Genuss Regionen auf der österreichischen Landkarte. Das Angebot ist breit gefächert: neben Gemüse-, Obst-, Fisch-, Fleisch- und Käseregionen findet man auch Regionen, die verschiedenste Säfte und Moste präsentieren.
Heimisch kaufen
Die Initiative „heimisch kaufen" ist eine Bewusstseinskampagne, um den Druck bei Konsumenten, Lebensmittelindustrie und Handelsketten für alternative, regionale Wirtschaftskreisläufe zu verstärken. Der Vorteil für die Konsumenten: Mehrwert durch bessere Qualität. Jeder Griff ins Regal zu einem regional produzierten, österreichischen Produkt ist ein Auftrag an die heimische Wirtschaft, und mit heimischen Arbeitsplätzen verbunden - Jobrelevanz. Das heißt: Heimisch kaufen schafft Arbeitsplätze: + 10 % mehr heimischer Konsum schafft 10.000 zusätzliche Jobs und generiert 1,1 Mrd. EUR Wertschöpfung. 530.000 Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt an der österreichischen Landwirtschaft, davon 50.000 Arbeitsplätze in der Lebensmittelproduktion. Regionale Kooperation ist außerdem klimafreundlich! (CO2-Relevanz). Die Kampagne zielt auf den gesamten Wirtschaftsstandort.
Bauernbundobmann Gerhard Wlodkowski kämpft für klare Produktkennzeichnung
Das AMA-Gütesiegel ist das einzige Gütesiegel, das für garantiert österreichische Qualität steht. „Wir machen nicht nur Werbung mit der unglaublichen Schönheit unserer Kulturlandschaft, die von Bauerhand geformt wurde, wir zeigen auch unseren Kunden mit dem AMA-Gütesiegel, dass in den so gekennzeichneten Produkten diese Kulturlandschaft drinnen ist" richtet Wlodkowski den Appell an alle Verarbeiter und Vermarkter, für Klarheit bei der Produktkennzeichnung zu sorgen. „In Deutschland aus holländischer Milch produzierter Quark darf nicht als Hartberger Bauernquargel in den Handel kommen", zieht Wlodkowski Bilanz zu den tragischen Listerienvergiftungen mit Todesfällen.
Wlodkowski: Steirische Landwirtschaft ist Innovationsmotor in Österreich und österreichische Agrarpolitik heute Vorbild für viele europäische Länder.
„Der gezielt gewählte Weg der österreichischen Agrarpolitik - kleine und mittlere Strukturen zu erhalten sowie Betriebe in den Berggebieten durch spezielle Förderprogramme zu unterstützen - ist Vorzeigebeispiel für viele europäische Länder", so der Bauernbundobmann.
„Deshalb bin ich froh, dass die ländlichen Förderprogramme - zum Beispiel das Umweltprogramm, die Investitionsförderung, die Bergbauernausgleichszahlung sowie die Unterstützung zur Entwicklung von Nischenprodukten - seit dem EU-Beitritt wesentlich zum Erfolg der heimischen Landwirtschaft beigetragen haben." „Trotz und wegen der Kleinstruktur ist die steirische Landwirtschaft in den vergangenen Jahren zum innovativen Vorzeigebeispiel in Österreich und Europa geworden. Im Verhältnis zu ihrer Größe gehören die steirischen Obst-Produzenten, die Weinbauern, die Tier haltenden Betriebe aber auch die Gemüsehöfe sowie die Direktvermarkter zu den erfolgreichsten im gesamten Bundesgebiet. Zwei Faktoren haben dazu wesentlich beigetragen: Die Flexibilität und Innovationskraft der heimischen Bauern sowie gezielte agrarpolitische Programme", betont Landesobmann Gerhard Wlodkowski. „Es liegt nicht nur in der Verantwortung der Agrarpolitik, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, europaweit eine flächendeckende Landwirtschaft auch in Zukunft abzusichern. Wir appellieren daher an die Politik, für die Zeit nach 2013 die Weichen richtig zu stellen".
Landesrat Johann Seitinger: „Mit Mut die Zukunft gestalten!"
Die Landwirtschaft hat in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie mit Herausforderungen der für alle, schwierigeren Zeiten umgehen kann. Das macht Mut und Zuversicht für die nächsten Jahre. Die Zukunft gehört jenen, die sie selbst gestalten. Die Steiermark wird künftig noch stärker mit Qualität und Sicherheit punkten. Dazu gehören auch die Entwicklung neuer Produkte sowie die noch treffsicherere Kommunikation des Wertes heimischer Lebensmittel, des Brauchtums und der steirischen Lebensfreude.
Die Steiermark gibt Sicherheit durch ihre kleinstrukturierte, nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft. Doch wer einen sehr gepflegten Lebensraum haben will, wird dies nicht zum Nulltarif möglich sein. Das heißt, dass die steirischen Qualitätsprodukte auch etwas kosten dürfen. Wir müssen dabei einen gewissen Konsum-Patriotismus verstärken. Wer regional genießt, bekommt nicht nur besten Geschmack, mit diesem Patriotismus wird auch die heimische Wirtschaft und Landwirtschaft gestärkt. Wer dazu auch noch auf das saisonale Lebensmittel schaut, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Die Steirerinnen und Steirer wissen, dass sie sich auf ihre Bäuerinnen und Bauern verlassen können. Denn diese produzieren Lebensmittel nach höchsten Sicherheitsstandards, umwelt- und tierschutzgerecht. So hat die Steiermark im europäischen Vergleich einen der höchsten Anteile an Biobetriebe. Und erst vor kurzem wurde es geschafft, durch freiwillige Selbstverpflichtungen die Gentechnikfreiheit auf den steirischen Feldern sicher zu stellen.